Das Burnout-Syndrom hat in den letzten Jahren sehr viel Aufmerksamkeit erregt. Eine Krankheit per definitionem ist das Burn-out Syndrom nicht. Nichtsdestotrotz leiden immer mehr Menschen daran. Die Liste der öffentlichen Personen, die bisher darunter gelitten haben, ist lang. Der Begriff Burnout wird in der Gesellschaft relativ inflationär verwendet, möglicherweise weil der Begriff nicht so stigmatisiert ist, wie beispielsweise die Depression. Allerdings kann ein unbehandeltes Burnout-Syndrom zu ernsthaften Erkrankungen wie eben einer Depression, aber auch zu Schmerzen ohne eigentliche körperliche Ursache führen.
Unsere Gesellschaft definiert sich und ihre Mitglieder über Leistungsstärke, Durchsetzungskraft und Erfolgsorientierung. Dies setzt Menschen extrem unter Druck. Bin ich weniger wert, wenn ich weniger leiste? In unserer Gesellschaft wird Leistung mit Liebe gleichgesetzt. Leiste ich viel, werde ich stärker geliebt.
Allerdings geht jedes Individuum mit Stressfaktoren anders um. Durch die vielfach erhöhte Arbeitsbelastung, durch die wachsende Verantwortung und durch den erhöhten Zeitdruck, erfahren Arbeitnehmer oftmals weniger Unterstützung, werden gemobbt oder haben Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren.
Geprägt wurde der Begriff von dem deutsch-amerikanischen Psychoanalytiker Herbert J. Freudenberger erstmals 1977. Seiner Meinung nach führen unrealistische Erwartungen zu einem Zustand der Erschöpfung und Depression – einer Erschöpfung durch Überforderung der inneren und äußeren Wertesysteme. Burnout raubt einer Person demzufolge Energie und innere Kraft und schränkt deren Problembewältigungsmechanismen stark ein.
Jeder kann von Burnout betroffen werden. Statistisch jedoch trifft es häufiger Personen, bei denen intensive Beziehungen zu anderen Menschen im Mittelpunkt stehen. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, da sie sich oftmals in einer doppelbelasteten Situation wiederfinden (Beruf und Mutter), dazu kommen erhöhte Ansprüche an sich selbst und an die eigene Belastbarkeit.
Burnout ist ein Gefühlszustand, der begleitet ist von übermäßigem Stress und der schließlich persönliches Denken, Fühlen und Handeln beeinträchtigt.
Jedoch kündigt sich ein Burnout an. Wir müssen lernen, die Symptome frühzeitig zu erkennen, wie erhöhte Arbeitsaktivität, Rastlosigkeit, keine Zeit für sich selbst zu haben und dadurch die eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen, was wiederum zu einem gesteigerten Aggressionspotential führen kann. Es können auch körperliche Beschwerden auftreten, wie hoher Blutdruck, Kopfschmerzen, Tinitus, Schlafstörungen oder Herzstörungen. Das Burnout tritt zwar plötzlich auf, jedoch steht es am Ende eines langen Prozesses. Dort erwartet uns dann vollkommene Leere und totale Erschöpfung.